Die S51 ist ein zweisitziges Kleinkraftrad, das als Nachfolgemodell des Mokicks S50 zwischen 1980 und 1989 im Thüringer VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Simson (Suhl) produziert wurde.
Die S51 hatte gegenüber ihrem Vorgänger der S50 einen neu entwickelten Zweitaktmotor (M531/541), der durch außen liegende Kurbelwellendichtringe wartungsfreundlicher und noch etwas stärker war, sowie nun auch als Viergangmodell angeboten wurde. Die neue Motorengeneration hat gegenüber der Baureihe M52/53/54 außerdem eine Ziehkeilschaltung, die einfacher und preisgünstiger zu fertigen war und durch die mit wenig Aufwand die Anzahl der Gänge variiert werden konnte. Nach der Wende wurde dieser Motor zum Beispiel mit 3, 4 oder 5 Gangstufen produziert.
Kennzeichnend für das Mokick war eine einfache, anspruchslose Technik sowie das Fahrwerk, welches praktisch unverändert in den Nachfolgemodellen bis 2002 weiterproduziert wurde. Die Reichweite betrug über 300 km. Durch diverse Anbauteile, wie etwa einer Knieschutzdecke, Beinschild und Kofferträger (zur Montage der auch bei MZ verwendeten 26-Liter Pneumant-Koffer) konnte man den Gebrauchswert des Mokicks steigern. Fast alle Anbauteile waren kompatibel zum Vorgängermodell; sogar der Motor kann wahlweise zwischen S50, S51 und sogar den Schwalbe-Modellen KR51/2 und dem Roller SR50 getauscht werden.
Diese Maschine wurde in verschiedenen Ausführungen gebaut:
Ab 1989 wurden die Modelle auf 12 Volt Bordspannung umgestellt und bekamen die „Elektronische Lade- und Blinkanlage“ ELBA. Zusätzlich bekamen alle Modelle einen Halogenscheinwerfer. Die modernere K36-Bereifung hielt Einzug. Das Bremslicht wurde auch beim Betätigen der Handbremse eingeschaltet. Durch eine Änderung des Aufklebers am Seitendeckel sind diese Fahrzeuge leicht erkennbar. Die Modellbezeichnungen änderten sich außerdem. Durch die große Verbreitung des S51, es wurden über eine Million Fahrzeuge gebaut, existiert auch heute noch ein großer Markt inklusive Herstellung von Ersatz- und Tuningteilen.
In Deutschland sind die Fahrzeuge dieses Typs bei Jugendlichen immer noch sehr beliebt, weil sie aufgrund des Einigungsvertrages und der Fahrerlaubnisverordnung (§§76 FeV, Nr. 8 §6 Abs. 1) trotz einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h mit einer Fahrerlaubnis der Klasse M gefahren werden dürfen. Normalerweise ist die Klasse M (bei BF17 enthalten) auf Fahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h beschränkt.
Kenngröße | Simson S51 N | Simson S51 B1-3 | Simson S51 B1-4 | Simson S51 B2-4 | Simson S51 E | Simson S51 C |
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Motor | Zweitakt-Ottomotor | |||||
Zylinder | 1 | |||||
Hubraum | 49,8 cm³ | |||||
Drehmoment | 5,0 Nm bei 4800 U/min | |||||
Leistung | 3,7 PS bei 5500 U/min | |||||
Höchstgeschwindigkeit | 60 km/h | |||||
Getriebegänge | 3 manuell | 4 manuell | ||||
Kraftstoff | Normalbenzin 1:50 | |||||
Verbrauch je 100 km | 2,5 l | |||||
Tankinhalt | 8,7 l (davon 0,7l Reserve) | |||||
Leergewicht | 78,5 kg | |||||
Zulässiges Gesamtgewicht | 260 kg | |||||
Sitzplätze | 2 | |||||
Stückzahl gebaut | 103.000 | 242.300 | 360.600 | 305.100 | 160.000 | 31.000 |
Bauzeit | 1980-1988 | 1980-1988 | 1980-1989 | 1980-1989 | 1982-1988 | 1983-1989 |
Sonstiges | Ohne Zündschloss und Blinkanlage | Mit Zündschloss und Blinkanlage | Mit Zündschloss und Blinkanlage | Mit Zündschloss und Blinkanlage, stärkere Lichtmaschine, Elektronikzündung | Endurofahrwerk, Elektronikzündung, Hochlenker, hochgelegter Auspuff mit Hitzeschutz, Stollenreifen, Stahlfelgen, höher gelegte Fußrasten | Endurofahrwerk, Elektronikzündung, Drehzahlmesser, Bremslicht auch an der Vorderbremse, Kontrolllampe für Aufblendlicht, neu entwickelte Reifen (Profil K35), Spiegel rechts und Seitenständer |